Mail direkt an uns!


 

Sneak-Preview-Film

Star Force Soldier

 
Klick!

Das war vielleicht ein Abend: zuerst ging die Sneak 25 Minuten zu spät los, dann liefen die Vorschauen von den Filmen, die wir lieber gesehen hätten ("Mr. Nice Guy", "Star Wars: Episode I", ...) und schließlich fing auch noch "Star Force Soldier" an, bei dessen Vorspann die Typen hinter uns immer lauter gröhlten, das wäre ja "Die Matrix" und plötzlich verstummten. Zuerst war ich auch gar nicht so schockiert, denn ein guter Action-Film ist immer gerne willkommen. Aber dann traf mich die volle Breitseite der ... ja, was eigentlich?
Zur Story. Es fängt alles in unserer Gegenwart an: ein streng geheimes Sonderkommando des Militärs wählt in den Säuglingsstationen die Supersoldaten der Zukunft aus und nimmt sie kurzerhand mit in eine Allround-Ausbildungsstation (ist das vielleicht die Erklärung für den plötzlichen Kindstod?). Dort werden ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten (letzteres ist aber für den Film völlig unerheblich) geschult. Wer nicht mithalten kann, wird sofort verstoßen (ah, ein kleiner Ausflug in die griechische Geschichte: Sparta). Nach vielen Jahren härtester Ausbildung kriegen die inzwischen zu schneidigen Kerlen herangewachsenen Super-Babies noch ihren Namen in die Fresse gebrannt und ab geht's zu diversen Schlachten, die - nach erfolgreicher Absolvierung - mit einem zusätzlichen Tattoo in Form des Ortes und des Datums der Schlacht belohnt werden. Doch irgendwann ist auch der tollste Soldat mal wieder out, weil es was Neues gibt. Hier sind es eigens für diesen Zweck geklonte, noch blödere, Edel-Super-Typen. Die sind den alten Modellen hoffnungslos überlegen und so werden unsere Babies vom Anfang (ach ja, Kurt Russell ist einer von ihnen und heißt Todd) eingemottet. Nur nicht Todd, der wird auf irgendeinen weit entfernten Müllplaneten verschifft, weil alle denken, er sei tot. Ist er aber nicht. Bätsch! Hier findet er eine Gruppe von Kolonisten, die vor Jahren hier gestrandet sind und keine Möglichkeit haben, den Planeten zu verlassen. Doch aus seiner Rolle des harten Soldaten kann er nicht hinaus, er kann ja kaum sprechen. Dadurch kommt es zu herrlichen Stilblüten wie "Was fühlen Sie?" - "Angst und Disziplin, andauernd." - "Oh mein Gott!" beim Gespräch mit der Frau, die ihn gesundpflegt. Doch die Kolonisten haben Angst vor ihm, da er seine Ausbrüche nicht immer kontrollieren kann. Also wird er kurzerhand rausgeschmissen. Doch die Gefahr naht schon in Form seiner Nachfolger, die auf diesem Planeten ein Übungsmanöver durchführen sollen. Da kommen ihnen natürlich ein paar unbewaffnete Zivilisten, die keiner vermißt, gerade recht. Doch so geht es ja nun auch nicht - denkt Todd (faszinierend, was?) - und nimmt den Kampf auf.
Jetzt darf jeder mal raten, wie es wohl ausgeht. Nein! Nicht verraten! Vielleicht will ja doch jemand in diesen miesen Streifen gehen. Ich aber tippe mal eher auf das "Eine-Woche-im-Kino-und-dann-ab-in-die-Videothek-neben-die-neuesten-Pornos"-Syndrom. Aber wer weiß, manchmal geschehen ja auch noch Wunder. Nicht so bei "Star Force Soldier". Selbst im Kino wird der Film schon so erbärmlich schlecht zensiert, daß man manchmal schon seinen Nebenmann anstupst und fragt "Wie lange war ich weg?". Bestes Beispiel: ein Panzer fährt auf der Suche nach Todd durch einen Canyon, Die Musik steigert sich langsam zum Spannungshöhepunkt. Dann: Schnitt, die Musik ist einfach weg und der Panzer brennt. Häh? Statt dessen werden aber Szenen, wo Kurt Russell seinen Kontrahenten mit einem Messer durch das Auge das Gehirn perforiert, dringelassen. Seltsame Strategie. Aber wer's mag. Ich jedenfalls nicht!

Thors



Na klar, wenn ich Filmemacher wäre, würde ich auch einen Film drehen, der Star Force Soldier heißt, hört sich schließlich fast an wie Star Wars und diese Welle sollte man als Großverdiener in spe nicht verpassen! Kurt Russell muß eine Menge Geld dafür bekommen haben, die Hauptrolle in diesem Streifen zu übernehmen: Als halbwegs vernünftiger Mensch hätte man lieber Rasenmähen gespielt als diese Rolle! Noch NIE (wirklich NIE!) habe ich so einen schlechten Film gesehen. Dagegen nahm sich Late Show wirklich wie ein Feuerwerk an Witzen aus und selbst der war brockenschlecht.
Doch erstmal zur Story: 1996 begann irgendeine Armee ihre zukünftigen Soldaten aus der Neugeborenenabteilung eines Krankenhauses heraus zu rekrutieren. Sie wurden aufgezogen und trainiert und zu prächtigen, allesamt gutaussehenden Kerls herangezüchtet. Den Namen jeder Schlacht, die sie dann überlebten, bekamen sie auf den Arm tätowiert. Irgendwann (die Jungs sind inzwischen um die 40 Jahre alt, sehen zwar leicht vernarbt, aber immer noch unverbraucht aus) kommt ein Obermilitarist mit Oberlippenbart ala A.H. und tauscht sie gegen ein neugezüchtetes Kommando geklonter Soldaten aus. Todd (Kurt Russel) wird auf einem Müllplaneten entsorgt. Dort begegnet er netten Menschen und irgendwann natürlich seinen neuen Feinden in Form der menschlichen Dollys. Der Showdown ist vorhersagbar...
Der Film ist bereits zensiert, wenn er in die Kinos kommt! Die Gewaltszenen sind der Jugendschutzbehörde wohl so sehr zu weit gegangen, daß aus einem Film ein Puzzle gemacht wird, bei dem man ständig das Gefühl hat, gerade was verpasst zu haben. Viele kleine Blackouts geben einem das Gefühl herrlich verarscht zu werden. Die Story ist mau, bis zum Ende bekannt, nachdem man nur ein Viertel des Filmes sah. Die Dialoge, sofern sie zustande kommen, denn Todd spricht im ganzen Film vielleicht 30 Worte, sind flacher als die Ostsee bei Windstärke 0. Einzig einige Effekte sind recht ansehnlich aber das reichte bei weitem nicht aus, um mein Würgen auf der Toilette danach zu besänftigen.
Wer sich diesen Film freiwillig ansieht, dem sei gesagt, daß es wesentlich interessanter ist, zwei chinesisch sprechenden Biologen bei der Diskussion über die Vermehrung der Silberfischchen zuzusehen. Spendet das Eintrittsgeld lieber dem Fond mittelloser Millionäre, da habt ihr etwas besseres damit angefangen!

RetRo

Weitere Kritik zu diesem Film schreiben
Neue Kritik zu einem Film schreiben

 
© 2000 RETROSPEC.de