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Sneak-Preview-Film

Shall we dance?

 
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Tja, was soll man zu so einem Film groß schreiben? Die ersten paar Minuten waren noch recht witzig, da man auf der Leinwand kein Wort lesen konnte, weil halt der Vorspann auf japanisch war. Aber dann ging der Film los, der nicht nur langweilig war, sondern auch schlechtere Dialoge hatte als die schlimmsten Daily-Soaps bei RTL.
Ein Japaner (diesmal konnte ich die Namen wirklich nicht verstehen) führt das typisch japanische Leben. Eine Frau, eine Tochter, das erste eigene Haus, deshalb jede Menge Schulden bei der Firma, ... Jeden abend fährt er mit der S-Bahn nach Hause. Dabei fährt er an einer Tanzschule vorbei, in der Abend für Abend die gleiche (angeblich) hübsche Frau am Fenster steht und in die Ferne starrt. Irgendwann beschließt er, aus der Bahn auszusteigen und sich die Sache einmal aus der Nähe anzusehen. Hierzu muß vielleicht noch gesagt werden, daß das Tanzen in Japan nicht ganz gesellschaftlich anerkannt ist. Es wird als obzön angesehen, und wenn man jemanden beim Tanzen erwischt, gilt er gleich als Perverser. Doch irgendwie schliddert unser Japaner in die Tanzschule herein und nimmt auch gleich Stunden, anfangs nur, um bei der Hübschen zu sein, aber später immer mehr deshalb, weil ihm das Tanzen Spaß macht. Seine Frau schöpft natürlich bald Verdacht und setzt einen Detektiv auf ihn an. Schließlich kommt der große Tag: unser Japaner soll bei einem Turnier mittanzen. Zunächst läuft auch alles prima, doch das große Desaster folgt bald ...
Knapp zwei Stunden pure Langeweile, und dazu noch jede Menge Herumgetanze. Das ist eigentlich zu viel für einen armen Studenten. Aber irgendwie ist es dann doch vorbeigegangen. Eins ist sicher: dieser Film gehört ganz sicher in die Kategorie "eine Woche im kleinsten Kino laufen und dann vergessen werden".

Thors



Der Verriß von Thors zeigt, daß er mit dem Thema einfach nichts anfangen kann. Der Film ist wunderschön, vielleicht muß man selbst gerne tanzen, um ihn zu mögen.
Im Gegensatz zu Strictly Ballroom wird die Turniertänzer-Szene in Shall we dance unheimlich gut getroffen, was ich von einem japanischen Film überhaupt nicht erwartet hätte. Es geht um die Gefühle, die mit dem Tanzen zusammenhängen (können), aber mit Kitsch hat das nichts zu tun. Den Vergleich mit den primitiven soap operas im Fernsehen finde ich unglaublich. Ich würde den Film auch nicht in erster Linie als eine love story bezeichnen, sondern das Interessante daran ist die Darstellung des geordneten Lebens und der täglichen Routine in einem japanischen Großraumbüro einerseits und andererseits der Leidenschaft und Begeisterung für das Tanzen, die der japanische Büroarbeiter im Laufe des Films entdeckt. Und beides wird im Film sehr echt und nachfühlbar gezeigt.
Shall we dance kann ich allen empfehlen, für die Tanzen nicht nur aus Schritten besteht.

Thomas

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