|
Lange war es still geworden um Hollywoods schwarzen Superstar. Nach Erfolgen wie zum Beispiel Demolition Man an der Seite von Sylvester Stallone versucht Wesley Snipes es jetzt alleine in einem Vampir-Actionfilm. Boah ey, so cool will ich auch mal werden, wenn ich groß bin! Mister Eisbrocken Wesley Snipes ist als Vampirkiller Blade einfach unschlagbar. Naja fast, wie das halt immer so ist, wenn jemand unbedingt die Welt retten will. Doch fangen wir am Anfang an, als eine tierisch aus dem Hals blutende Frau emergency-room-like in ein Krankenhaus kommt. Bei ihr ist - nunja - nichts mehr zu machen, aber per Kaiserschnitt wird halt noch ihr Sohn gerettet. Man ahnt es bereits: Sie wurde von einem Vampir gebissen und wird sich wohl demnächst selbst in einen verwandeln, während ihr Sohn, wie der geneigte Zuschauer später erfährt, auf der Straße lebt und Obdachlose aussaugt. Er wird irgendwann von einem semi-professionellen Vampirjäger (sicherlich Autodidakt) gefunden und als was ganz besonderes erkannt. Seitdem wird sein Saug-Drang durch ein nur "Serum" genanntes Serum gehemmt und Blade geht halt selber auf die Jagd ... Währenddessen haben die Vampire, die natürlich ganz intrigant unter den Menschen leben, selbst ein Problem: Einer aus ihrer Riege macht sich halt auf, die Welt zu erobern, weil er ja schließlich am Ende der Nahrungskette steht (Biologen aufgepasst!), darf er das. Ich verrate wohl nicht zu viel, wenn ich sage, daß er es nicht schafft! Der Typ mit dem Brusthaartoupé ist auch ziemlich cool und veranstaltet die übelsten Parties - wer auf rote Farbe steht, kommt in diesem Film voll auf seine Kosten (Pathologen aufgepasst!). Natürlich wird auch ein bißchen aus dem Nähkästchen geplaudert, Kreuze und fließendes Wasser helfen gar nichts (Zitat: "Das sind Märchen aus dem Kino") aber Silber und Knoblauch sind verdammt gut! So ballert Blade (im Film-bürgerlichen Leben übrigens "Eric". Wieso müssen die Amis immer mit solchen Pseudonymen protzen? Eric ist doch ein netter Name!) eben mit Silberkugeln, gefüllt mit Knoblauchextrakt um sich und schwingt sein Titan-irgendwas-legiertes Schwert und zerteilt damit alles, was nicht knoblauchfest ist. Fazit ist aber, daß die einfachsten Hausmittel am wirksamsten sind (Chemiker und Medizinier aufgepasst!): Ein einfaches Thrombose-Mittel (gegen Blutgerinnung) hält euch Vampire so richtig vom Hals (welch ein Wortspiel). Verstanden habe ich aber trotzdem nicht, wann Vampire nun so RICHTIG tot sind. Daß ihnen in Windeseile neue Gliedmaßen wachsen hab ich ja jetzt begriffen, aber tot und tot sind scheinbar trotzdem noch unterschiedliche Sachen. Ein Gerücht machte am Ende im Publikum die Runde, als der rote Platz zu sehen war: Alle rechneten fest damit, jetzt Lenin als Vampir aus seinem Mausoleum steigen zu sehen. Aber nein, scheinbar hatte Blade in Ami-Land schon alles weggeräumt und suchte jetzt ein neues Betätigungsfeld. Wer kein Problem hat, Blut, Spritzen, herumfliegende Hände und verdammt gute special-effects zu sehen und auf Action, Prügelszenen und Coolness steht, kann sich den Film ruhig zu Gemüte ziehen. Zum Glück nimmt er sich selbst nicht ganz ernst und ich hätte mich auch nicht gewundert, dem Kleinen Vampir zu begegnen oder Teilen der Adams Family. In diesem Sinne: emergency room und ein Chemie-Crash-Kurs sind bei weitem nicht so unterhaltsam! RetRo
Weitere Kritik zu diesem Film schreiben |
|
© 2000 RETROSPEC.de |