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Sneak-Preview-Film

City of Industry

 
Klick!

Wer glaubt, daß es in den USA sowieso nur Verbrechen gibt, ist in diesem Film genau richtig. Willkommen mitten im Klischee der sinnlosen Kriminalität, umgeben von Männern, deren einzige Perspektive es ist, Gewinnmaximierung durch Verbrechen zu erreichen.
Vier Männer, die auf die eher konservative Methode des Juwelenraubes ihren Bargeldbestand aufstocken wollen, reisen ins sonnige Palm Springs, um dort den Coup ihres Lebens zu machen. Da nächtliches Tresoraufschweißen offenbar mega-out ist, wollen die vier am hellichten Tag mit Schußwaffen die Angestellten des Geschäfts ur Zusammenarbeit überreden. Bis auf kleine Reibungsverluste in der Teamarbeit ("Du kommst schon wieder zu spät, Mann!") klappt ihr Vorhaben gut. Es bleiben mahnende Worte der überfallenen Angestellten ("Sie machen einen großen Fehler.") und den Tätern eine Menge schönen Schmuckes. Diese Harmonie wird jäh durch das schuldenbelastete Bandenmitglied Skip gestört, der die Hälfte des Teams durch Verabreichung von Bleikugeln in die Lage versetzt, keinen Anteil an der Beute mehr zu brauchen. Schade für sie, gut für die Kinobesucher, die jetzt zugucken dürfen, wie der überlebende Roy Egan (Harvey Keitel) und der Mörder sich gegenseitig jagen. Roy erlebt eine kriminalistische Sinnkrise, da er gleichzeitig mit dem traumatischen Erlebnis des Doppelmordes auch noch den Tod seines Bruders verarbeiten muß. Unter Zuhilfenahme chinesischer Schlägertrupps wird ihm ziemlich zugesetzt, doch die Zusammenarbeit mit der Witwe eines getöteten Bandenmitglieds scheint ihm neue Kraft zu verleihen (Crime diesmal ohne Sex). Roy gelingt es schließlich, den Mörder mit bloßen Händen zur Rechenschaft zu ziehen, die Beute an sich zu bringen und der Witwe was davon abzugeben. Das Gute zieht wieder ein in eine Welt, die an das Böse verloren zu sein schien.
Trotz dieser hehren Ziele und interessanten inhaltlichen Wendung fehlen dem Film wesentlichen Elemente, die ihn zu einem echten Erlebnis hätten machen können. Der Streifen ist extrem spannungsarm, die Handlung plätschert über 90 Minuten so vor sich hin. Die Dialoge sind zum Teil an Oberflächlichkeit kaum zu überbieten und unterstreichen so zwar die nihilistische Grundstimmung des Films, doch in den Zuschauern macht sich ein konzentrationszerstörerisches Gefühl breit: die Langeweile. Fazit: Den neuen John Irving kann man getrost verpassen.

Thors

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