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09.06.1999: H-Blockx + Scycs + Fruit auf der Campusparty / Dresden

 
Klick!

Die nach eigenen Angaben größte Studentenparty in Ostdeutschland stieg am heutigen Abend in Dresden. Die Fachschaft der Wirtschaftswissenschaften hatte wie in den letzten Jahren weder Kosten noch Mühe gescheut und ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Gerüchte besagten, daß z.B. sogar ehemalige Studenten aus Großbritanien angereist waren. 8000 Leute fanden sich auf der Wiese im Zentrum der TU-Dresden, alle Eintrittskarten wurden bereits im Vorverkauf abgesetzt. Nach 5000 Gästen vor 2 Jahren und 6500 letztes Jahr stellte die Party damit ihren eigenen Rekord in den Schatten.
Den Newcomer Fruit hatte ich aufgrund des späten Eintreffens schonmal verpasst, schade, denn ich suche ständig neue Bands. Leider konnte ich auch niemandem eine Beurteilung des Auftritts entlocken. So konzentrierte ich mich auf die nächste Band, die der Ankündigung nach SCYCS sein sollte. Aber nicht die neue deutsche Gitarrenband sondern die bereits erfolgerfahreneren H-BlockX betraten die Bühne. Die Menschenmasse stand wie eine Wand, von hinten kaum ein Durchkommen und von vorne ständig verzerrte Gesichter, die der Menge direkt vor der Bühne zu entkommen versuchte. Aber genau da wollten wir hin. Stagedivende Lebensmüde stürzten sich in die Menge und wurden davongetragen. Endlich im Zentrum angekommen, verloren wir recht schnell die Luste. Leider kennen die Leute, die gerade einmal im Jahr ein Konzert besuchen, den Unterschied zwischen Springen und Schubsen nicht. Aber vielleicht wird beim nächsten Mal ja alles besser... Die Cross-Over-Band auf der Bühne zeigte sich von einer extrem spielfreudigen Seite, unter anderem auch deshalb, weil die Video-Aufnahmen des Abends zur Produktion eines Videos benutzt werden sollen. Und das Publikum spielte gut mit. Beim kurzen Ausfall der Boxen vervielfältigten sie die Lautstärke der pausierenden Technik durch Pfiffe und Schreie. So war es kein Wunder, daß auch eine andere Tradition erhalten blieb: Das Ordnungsamt bat um leiseren Sound, wurde aber von den Bands genauso abgekanzelt wie von den Gästen. Schön laut - ganz Dresden hatte ein kostenloses Open-Air-Konzert.

SCYCS wurden also nachträglich zum Hauptact des Abends gekührt. Und sie hatten Spaß, die Zuschauer scheinbar auch. Leider fanden wir die Wahl der Reihenfolge unpassend. Meine Kenntnis der Musik von SCYCS beschränkte sich bisher auf die zwei Titel, die ab und an im Radio zu hören waren. Heute bekam ich den Rest präsentiert. Mir gefiel die Musik verdammt gut, nur passte das Ganze nicht so recht zum Abend. Der melancholische Sound zog die Seele in die Tiefe, zum Abschluß solch einer Party war das nicht das richtige. Die vorher offensichtlich geplante Reihenfolge hätte wesentlich besser gepaßt, aber die Veranstalter werden wissen, wieso sie die fröhlicheren H-BlockX in die zweite Reihe gedrängt haben.

Trotzdem war der Abend ein voller Erfolg. Ein billiges Konzert (13,- für Studenten, 18,- sonst im VVK) und viele lustige Leute. Freuen wir uns auf das nächste Jahr, wenn vielleicht die 5-stellige Besucherzahl erreicht wird.

RetRo

 
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