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12.02.1999: Ninos con Bombas im Star Club / Dresden
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Hey, ein kostenloses Konzert! Und im Star
Club - wohl dem Club mit dem aussergewöhnlichsten Flair in Dresden.
Na da müssen wir doch hin! Die Band? Ja, den Namen habe ich zwar schonmal
gehört, aber so an gehörten Sound kann ich mich nicht erinnern.
Der Veranstalter sagt in der SAX: "Weitgereist - nicht weit hergeholt -
verquicken Ninos con Bombas Punk und Blue Beat, Latin-Rhythmen und
Noise-Ausfälle mit einer energischen Nonchalance, wie sie nur eine
rare Zusammenstellung von Persönlichkeiten erzeugen kann". Na wenn
sich das nicht interessant anhört! Und dann auch noch als Free
Show!
Also schwangen wir uns in die Straßenbahn
um eine dreiviertel Stunde zum weit vom Dresdner Stadtzentrum entfernt
liegenden Star Club zu gondeln. Und an der Tür prangt ein Plakat
mit der Aufschrift: "Konzert verschoben!". Na geil! Ewigkeiten in
der Straßenbahn verbracht und dann das. Und als Entschuldigung ein
billiges Plakat an der Tür. Und ich dachte, der Club könnte ein
wenig positive PR gebrauchen, vor allem nachdem der Alte Schlachthof
wie Phoenix aus der Asche als neuer großer Konkurrent am Dresdner
Konzerthimmel steht. Die
Inchtabokatables haben die Betreiber aus
Altbriesnitz schon dorthin verloren!
Natürlich könnte ich dem Star Club
solche Kleinigkeiten verzeihen. Und sicherlich wird der Eklat einen triftigen
Grund haben. Nur war es bereits das vierte Mal, daß mir sowas dort
passierte! Für Dirk's Krankheit beim geplanten ToCoTRoNiC-Auftritt
letztes Jahr konnte der Club ja nichts. Aber beim Ausfall einer BritPop-Disko,
die ohne erkenntlichen Grund einfach wegarrangiert wurde, obwohl sie sonst
jede Woche lief kann man Unverschulden nicht mehr anmelden! Noch krasser
war die Ankündigung im großen Dresdner Stadtmagazin SAX
für Imperial Teen, die einfach ohne Entschuldigung unter den
Tisch gekehrt wurde. Angeblich wußte man von einem geplanten Auftritt
eben jener Band nicht das Geringste! Ah, die Dresdner Presse saugt sich
sowas aus den Fingern!? Und heute das! Ein etablierter Club in einer solchen
Größenordnung sollte wohl die Möglichkeit haben, den ankommenden
Gästen eine Alternative für den Abend zu bieten! Eine lokale
Band hätte die Möglichkeit sicher gern genutzt und wir hätten
uns nicht enttäuscht der Neustadt zuwenden müssen, sondern einen
Konzertveranstalter erlebt, der aus einer dummen Situation versucht, das
Beste zu machen. Aber so wird es bei dem immer enger werdenden Raum im
Showgeschäft nichts, vor allem nicht, wenn man zusätzlich das
Handicap der schlechten Erreichbarkeit tragen muß. Es kommen schwere
Zeiten, lieber Star Club!
RetRo
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