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30.01.1999: DIVE - The Festival - Chapter II im KNM / Dresden
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DIVE - The Festival fand laut Namen zum
zweiten Mal statt. Meinen Informationen zufolge war es früher ein
Festival von Schülerbands. Diese waren diesmal wohl auch dabei, nur
daß sie der Schule langsam entwachsen sind. Angekündigt waren
für diesen Abend sechs Bands:
Phonky Intellect, die Grunger
M.A.D.
in Orange, Sedativa, was leider absolut nichts mit Sativa zu
tun hat, Rebel Power, Inside und P.O.P. Wer nun wirklich
alles da war, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Das Festival ging
bereits um 18 Uhr los, was doch ziemlich zeitig ist. Da wir wie die meisten
Gäste erst gegen 21 Uhr eintrafen, haben wir wohl doch schon ein paar
Auftritte verpasst.
Den Namen der in dem Moment spielenden Band habe
ich nicht herausbekommen, aber ihre Musik machte wirklich Spaß. Punkig
brachten sie die Leute zum Springen - und diese nutzten das natürlich
auch. Überaschenderweise wurde danach eine Band angekündigt,
deren Namen ich erst einen Tag zuvor gehört hatte: Chicago Jazz
spielten gestern als Vorband der Inchtabokatables. Und wieder brachte
der lustige Speed ihrer Fun-Punk-Mucke so richtig Stimmung rüber.
Irgendwie stufe ich Chicago Jazz seit heute als Geheimtip ein. Mal
sehen, was daraus wird! Die Jungs sind einfach gut drauf und die Songs
eingängig und melodisch. Deutsche Texte üben auf mich sowieso
eine größere Faszination aus, als z.B. englische.
Danach wurde die Bühne als Propaganda-Platz
gegen die zur Zeit geplante Unterschriftensammlung von CDU und NPD gegen
die doppelte Staatsbürgerschaft genutzt. Das Publikum und meine Wenigkeit
bedachten diese Aktion der unbekannten linken Gruppe mit viel Applaus.
Weiter ging es mit Sedativa. Ich weiß
jetzt, wieso mir diese Band bis jetzt unbekannt geblieben ist: Es ist einfach
nicht mein Musikgeschmack. Die zu harten Gitarren machen mich negativ agressiv.
Für depressive Metaller mag Sedativa das richtige sein, ich mag es
zur Zeit optimistischer! Die dunklen Klänge kamen beim Rest des Publikums
ebenso nicht sonderlich gut an, irgendwie wurde es immer mehr Platz im
großen Essensaal der Neuen Mensa. Größenwahnsinnig wurde
der Veranstalter zu dem Zeitpunkt, der "Ausverkauft!"-Schilder an den Türen
anbringen ließ, obwohl noch mehr als genug Platz war und ständig
Leute gingen. Wollte man damit die Presse verwirren?
Wow, Sedativa hatten ausgespielt - jetzt
kamen Phonky Intellect, in diversen Kreisen schließlich als
äußerst interessanter Tip gehandelt. Meine Enttäuschung
über die Wahrheit äußerte sich in nach-Hause-gehen. Hip
Hop hatte ich heute nicht erwartet. Zwar waren auch Gitarren zu hören,
aber der Gesang gab meinen Sedativa-geschädigten Ohren den
Rest.
Die Idee des Festivals, für sehr wenig Geld
vielen unbekannteren Bands Auftrittsmöglichkeiten zu verschaffen,
finde ich wirklich gut. Daß das Konzert den Eintrittspreis von einer
Mark wert war, ist wohl nachzuvollziehen. Daß die Musik, die ich
hörte, nicht meinem Geschmack entspricht ist demnach auch voll und
ganz zu verzeihen...
PS: Sorry für Sedativa und
Phonky Intellect - immer daran denken, das hier ist nur meine persönliche
arrogante unmaßgebliche Meinung...
PPS: Grüße an Caroline
(mit C oder mit K?)
RetRo
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